Ich will das nicht .... Depressionen

Wer will sie schon ... die Depressionen, eine Stoffwechselstörung im Gehirn, die wirklich jeden treffen kann. Ich höre immer wieder Leute sagen: "Mir kann das nicht passieren!", meistens muss ich dann schmunzeln. Viele Leute meinen wirklich, dass sie nicht der "Typ" dafür sind oder dass sie die Dinge niemals so nah an sich ran lassen.... Ja, na klar! Die Arroganten faseln auch von Schwäche und psychischer Nichtbelastbarkeit. Da schmunzel ich dann nicht mehr, da steigt Wut in mir auf.

Ich möchte hier in loser Reihenfolge über meine Erlebnisse, Ereignisse, Erfahrungen (und was es sonst noch gibt) im Zusammenhang mit meinen Depressionen berichten. Ich gehe mit meiner Erkrankung sehr offen um, denn leider gibt es noch viel zu viele Betroffene, die ihre Depressionen vor ihrem Umfeld verstecken. Als Begründung wird zu 99 Prozent angegeben, dass es ja dann zu "Gerede" kommt und man in eine "Ecke" geschoben wird. Ganz ehrlich, ich kann das nicht mehr hören!!! Mir hat das "Versteckspiel" mehr Kraft und Energie geraubt als die Depression selber. Ich kann nur jedem, der in dieser Zwickmühle steckt, raten,, lasst es einfach raus. Wenn ihr ein einigermaßen intaktes Umfeld habt, wird es neben Verständnis auch Rücksichtnahme an den "schweren" Tagen geben. 

("schwere" Tage sind für mich Tage ohne Antrieb, es herrscht Lustlosigkeit, man ist im Stimmungstief, hat nur negative Gedanken und will auch kein Wort sagen)

Für den Einstieg gebe ich euch mal folgendes mit: Ich habe Anfang 2023 meine "Modellbahn-Therapie" begonnen, war damit auch sofort erfolgreich und bastel nun fast täglich an einem Diorama oder einer Anlage. Mittlerweile habe ich fast 40 Dioramen und Klein-Anlagen an die Frau oder den Mann gebracht (bis in die USA 😁). Einige Moba-Freunde schätzen meine Arbeiten so sehr, dass sie mir den Bau ihrer Wunschtraum-Anlage übertragen. Abseits der Modellbahn ist allerdings alles anders, ich komme leider immer noch nicht selbständig durch den Tag....

Ich benötige täglich Anleitung, um wie ein "normaler" Mensch (ich kann es nicht anders ausdrücken) über den Tag zu kommen. Mir fehlt für die alltäglichen Dinge der Antrieb oder die Motivation, egal ob es um Zähne putzen, die Rasur, das Baden, passende Kleidung anziehen, der Klassiker: Müll rausbringen, geht. Man kann es auch "Faulheit" nennen, aber dann hätte ich nicht den Drang, diesen Zustand zu ändern. Seit 2021 gehe ich jede Woche zur Ergotherapie, um z.B. anfangs eine Tagesstruktur zu erarbeiten oder tägliche morgendliche Abläufe zu generieren. Achtsamkeit ist genauso ein Thema, wie auch die Wahrnehmung mit Hilfe des "Neurofeedback". Die eigentliche Schwierigkeit ist, das ich das Erlernte oder Erstellte jeden Tag ja auch umsetzen muss, damit es mich durch den Tag begleitet und mir den Tagesablauf erleichtert. Da sind wir dann wieder beim Antrieb und der Motivation.... es ist ein täglicher Kampf!

Wird fortgesetzt...

Meine Erlebnisse und Erfahrungen

Ich möchte euch vorab noch informieren, dass ich, trotz einiger knackiger Erlebnisse, kein "regelmäßig kranker Patient" war und meine Zeit in Warteräumen von Haus- oder Fachärzten verbracht habe. Ich bin von 1999 bis 2019 nur die Zeit krank gewesen, die in meinen Erlebnissen und Erzählungen vorkommt. Fieber, Schnupfen oder Husten waren für mich kein Grund für eine Krankschreibung, bei meinen Bandscheibenvorfällen habe ich in der Physiotherapie den letztmöglichen Termin genommen, weil ich natürlich arbeiten war. Und so weiter...

Aus jetziger Sicht war dies natürlich auch ein Grund für meine jetzigen psychischen Probleme und ich kann nur jedem raten, sich die Zeit für seine Erholung und die Regeneration seines Körpers zu nehmen.